Autoexport nach Afrika: Das zweite Leben für den Gebrauchten
Fünf, zehn, zwölf Jahre – irgendwann müssen sich Autobesitzer von ihrem Gebrauchtwagen trennen. Meist verkaufen sie ihren Pkw an einen neuen, glücklichen Besitzer. Wenn das Fahrzeug zu alt ist, findet es in einigen Fällen aber keinen Abnehmer mehr – zumindest nicht hierzulande. In Afrika hingegen werden deutsche Gebrauchtwagen wieder zum Leben erweckt.
Deutsche Fahrzeuge finden weltweite Anerkennung. Ein Großteil von ihnen wird laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) nach Europa exportiert (2,6 Mio.). Hinter Europa liegen Nord- und Südamerika (776.000) sowie Asien (741.000). Eher unwichtig scheint Afrika mit rund 97.000 Fahrzeugen zu sein. In Realität ist der Autoexport nach Afrika sehr wichtig für deutsche Autobesitzer. Der afrikanische Kontinent ist nämlich der wohl wichtigste Abnehmer für ältere, scheinbar unverkäufliche Fahrzeuge.
Laut dem Umweltbundesamt nehmen die Afrikaner deutsche Gebrauchtfahrzeuge im Alter von 12 bis 20 Jahren ab. Dort fahren sie viele weitere Jahre, bis sie endgültig in den Ruhestand gehen.
Benin: Das wichtigste Exportziel für Deutschland
Das Land Benin ist für Afrika der Schlüssel zum Gebrauchtwagenmarkt. Etwa 150.000 bis 300.000 gebrauchte Pkws werden jährlich aus Europa importiert [1]. Das Geschäft mit Gebrauchtwagen ist für Benin von großer Wichtigkeit, da die Branche rund 115.000 Menschen beschäftigt. Weiterhin leistet der Gebrauchtwagenhandel einen wichtigen Beitrag zum nationalen Bruttoinlandsprodukt (10 %).
Benin bezeichnen wir aus dem Grund als Schlüssel für den Gebrauchtwagenmarkt, weil es lediglich eine Zwischenstation ist. Von Hamburg aus werden die Gebrauchten auf Schiffen nach Benin transportiert. Hier werden sie umgeladen und in andere Länder der Region, die rund 130 Millionen Einwohner umfasst, transportiert. Eine wichtige finale Destination ist Nigeria.
Daten zum Gebrauchtwagenexport nach Afrika
Das Statistische Bundesamt (Destatis) lieferte 2010 genaue Daten zum Export von Gebrauchtwagen im Jahr 2009. Demnach wurden rund 389.000 Fahrzeuge exportiert. Davon wurden rund 80.000 Stück nach Afrika gebracht. Zu den Hauptabnehmern gehören Benin (28.000 Fahrzeuge) und Nigeria (18.500 Fahrzeuge).
Eine ältere Datensammlung des Umweltbundesamtes gibt einen Einblick über die Entwicklung der Gebrauchtwagenimporte von Deutschland nach Westafrika.
Quelle: Umweltbundesamt; Verbesserung der Edelmetallkreisläufe: Analyse der Exportströme von Gebraucht-Pkw und – Elektro(nik)geräten am Hamburger Hafen
Die obige Grafik zeigt, wie unterschiedliche die Anzahl importierter Gebrauchtwagen von Jahr zu Jahr sein kann, insbesondere Nigeria hat große Schwankungen. Es ist nicht ganz klar, womit diese zu begründen sind. Man geht davon aus, dass diese Daten nicht alle Fahrzeugexporte beinhalten. Eine Meldepflicht gibt es nur für Lieferungen, deren Gesamtwert die Grenze von 400.000 Euro überschreitet.
Fahrzeuge, die in Afrika gefragt sind
Besitzer eines alten Gebrauchtwagens, der von Rost geplagt wird und bessere Zeiten gesehen hat, sehen für das Fahrzeug nur noch einen Ausweg: der Schrottplatz. Dabei gibt es Menschen, die sich freuen würden, ein solches Fahrzeug zu besitzen.
In Afrika sind Fahrzeuge, die nicht mehr durch den TÜV kommen, älter als zehn Jahre sind und ihre Besitzer über 200.000 Kilometer von A nach B transportiert haben, gerne gesehen. Für die Menschen dort gibt es keine Alternativen. Es werden weder Fahrzeuge gefertigt noch können sie sich Neu- oder Gebrauchtwagen mit geringer Laufleistung leisten.
Doch auch die Abnehmer in Afrika haben gewisse Wünsche an ihr Fahrzeug. Aufgrund des Klimas sollte es eine (funktionierende) Klimaanlage besitzen. Ein weiterer Pluspunkt ist ein leistungsstarker Motor, denn die Straßen, falls vorhanden, sind nicht immer einwandfrei. Einige Offroadfahrten sind meist nicht auszuschließen.
In puncto Marke sind die Afrikaner nicht wählerisch. Beliebt sind deutsche Marken wie VW, Audi, BMW oder auch Mercedes. Mit Sicherheit findet aber auch ein gebrauchter Seat, Renault, Peugeot oder Fiat einen Abnehmer.
Autohändler finden, der Pkws nach Afrika exportiert
Jedes Jahr finden Tausende Autos einen neuen Abnehmer in Afrika. Für Besitzer eines alten Fahrzeugs ist diese Variante eine gute Alternative zum sogenannten Ausschlachten, also dem Verkauf von Ersatzteilen. Zwar bringt diese Verwertung des Fahrzeugs relativ viel Geld, wenn man alle Teile verkauft hat. Sie ist aber auch mit einem großen Zeitaufwand verbunden, den nicht jeder Fahrzeughalter investieren möchte.
Der Autoexport nach Afrika ist eine gute Alternative. Zwar könnten Fahrzeugbesitzer ihr Fahrzeug auch alleine verkaufen – das Internet macht es möglich – sicherer ist jedoch die Abwicklung über ein Unternehmen. Der Autoexport nach Afrika von wirkaufendeinauto.de ist eine Möglichkeit, seinen Gebrauchten ohne Probleme loszuwerden. Das Unternehmen kauft das Auto nach einer Fahrzeugbewertung und ermöglicht den Weiterverkauf nach Afrika.
Beim Verkauf des Fahrzeugs nach Afrika ist zu beachten, dass der Pkw vor dem Verkauf tatsächlich abgemeldet ist. Immer wieder ist von Betrugsfällen sowie unseriösen Ankäufern zu hören, die einem Verkäufer das Leben schwer machen.
Quellen:
[1] Martina Fuchs; Wo stirbt ein Auto? Wertschöpfungsketten von Altautos; 2005